Pimpinone oder die ungleiche Heyrath ist eine komische Oper von Georg Philipp Telemann mit einem Libretto von Johann Philipp Praetorius. Das Badische Staatstheater hat das kurze Zwischenspiel für einen Sopran und einen Bariton im Inseltheater in Karlsruhe auf die Bühne gebracht. Zur Premiere am Donnerstag war das kleine Theater ausverkauft.

Hmmm …

„Drück mich, drück mich, ich bin so glücklich“. Durch die zeitlose Handlung hat das Libretto von 1725 auch heute noch eine große Komik. Dazu hat es Regisseur Knut Weber ausgezeichnet verstanden an den richtigen Stellen Elemente aus der heutigen Zeit einzuarbeiten, was für einige zusätzliche witzige Momente sorgte. Ein Höhepunkt der Inszenierung war sicherlich der überraschende Verlauf der Übergabe des Brautgeldes, über den ich hier aber nicht viel mehr verraten will. Aber Ulrich Wagner und die fünf Mitglieder der Badischen Staatskapelle, die mit ihm zusammen für die gelungene Darbietung der Musik sorgten, spielten dabei jedenfalls ein Rolle.

Die beiden einzigen Figuren der Handlung, Vespetta und Pimpinone, wurden wunderbar verkörpert durch die Sopranistin Berit Barfred Jensen und Kammersänger Tero Hannula. Während Berit Barfred Jensen die Launenhaftigkeit der Vespetta, unterstützt von einem sich immer mehr aufplusternden Kleid, schön nach und nach immer mehr durchblicken lies, bezog Tero Hannula bei der Darstellung des Pimpinone auch das Publikum immer wieder mit ein. Einer seiner Höhepunkte war sicherlich die gehässige Arie als sich Pimpinone über die tratschenden Frauen ausläßt.

Ein humorvolles Stück, gut inszeniert und gespielt, toll gesungen, nur 10 Euro Eintritt, wer da nicht hingeht ist selbst schuld.