Als Wiederaufnahme bringt das Badische Staatstheater in dieser Spielzeit die Oper
Was hat es allerdings zu bedeuten, wenn zu Beginn der Aufführung der Spielleiter auf die Bühne tritt? Nach eigener Aussage nichts Gutes. Barbara Dobrzanska sei erkrankt, die Aufführung werde aber trotzdem stattfinden und Barbara Dobrzanska als Margarete und Helena spielen, während eine kurzfristig engagierte Sängerin die beiden Rollen singen werde.
Auf der Bühne bestimmten zwei überdimensional große Bücherregale die Kulisse über die ganze Vorstellung hinweg. Der intelligente Einsatz der Drehbühne sorgt trotzdem für eine abwechslungsreiche Bebilderung der in sechs Teilen (Prolog, 4 Akte und Epilog) komponierten Oper. Inmitten dieser intellektuell anmutenden Kulisse bildet für Arrigo Boito sicherlich Mefisto das Zentrum der Geschichte. Sein Gegenpart Faust bewegte sich in vielen Szenen geradezu synchron zu Mefisto und in anderen wie von Mefisto an Fäden gezogen.
Hmmm …
Konstantin Gorny ist in dieser Rolle fantastisch. Mit seiner hervorragenden Bassstimme hat er Mefisto eine geradezu unheimliche Präsenz verliehen. Dazu noch sein diabolisches Spiel und Mefisto nahm Gestalt an. Überhaupt ist die Inszenierung von Alexander Schulin und Christoph Sehl vor allem wegen der darstellerischen Leistungen sehr gelungen. Ausgezeichnet wurde auch die Rolle des Faust von Mauro Nicoletti interpretiert und gesungen. Schade war natürlich, dass Barbara Dobrzanska nicht singen konnte, aber der Sopranistin Michele Capalbo gelang ebenfalls eine beeindruckende sängerische Leistung. Ohne Tadel auch Sabrina Kögel und Hans-Jörg Weinschenk in den Nebenrollen.
Unter der Leitung von Uwe Sandner gelang dem Orchester eine sehr gute Darbietung, auch in wunderbarer Harmonie mit dem Chor, der einige kraftvolle Szenen hatte.
Die wenig bekannte Oper
Ein Kommentar
Das hat sich gelohnt, gell! Wenn du es ein zweites Mal anguckst, gefällt es dir noch besser – jedenfalls ging das mir so.