Rumänien lockt Wanderer mit dem Piatra-Craiului-Gebirge, dem Bucegi-Gebirge oder dem Retezat-Gebirge in die südlichen Karpaten. Allen drei gemein ist die ungefähre maximale Höhe zwischen 2200 und 2500 Metern und das die Gebiete recht gut mit Wanderwegen und Schutzhütten ausgestattet sind. Während das Piatra-Craiului-Gebirge und das Bucegi-Gebirge wegen ihrer Nähe zur Hauptstadt Bukarest und dem zwischen den Gebirgen gelegenen Schloss Bran auch sonst touristisch sehr gut erschlossen sind, ist im ältesten rumänischen Nationalpark im Retezat alles noch viel wilder und ursprünglicher.
Angereist sind wir mit dem Flugzeug nach Bukarest und zunächst mit dem Mietwagen nach Zărnești. Später mit dem Mietwagen weiter nach Râu de Mori und zur Abreise mit dem Flugzeug nach Sibiu (Hermannstadt).
Tag | Tour | Wegstrecke | Zeitdauer | Aufstieg | |
1 | Piatra Craiului – Cabana Curmătura | 13 km | 3:00 h:m | 625 m | |
2 | Munții Bucegi – Stâna din Gaura & Cabana Guțanu | 17 km | 5:00 h:m | 760 m | |
3 | Piatra Craiului – La Table | 7 km | 2:00 h:m | 280 m | |
5 | Munții Retezat – Lacu Stevìa | 8 km | 2:40 h:m | 800 m | |
6 | Munții Retezat – Lacu Bucura | 10 km | 3:30 h:m | 650 m | |
7 | Munții Retezat – Radesu Mare | 12 km | 3:40 h:m | 650 m | |
Die Zeitdauer ist jeweils ohne Pausen angegeben. |
Eine Pension in Zărnești ist der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen im Piatra-Craiului-Gebirge (auch Königsteingebirge) oder im Bucegi-Gebirge und für einen Besuch des Schloss Bran. An unserem Pausentag fuhren wir etwa 320 km von Zărnești nach Râu de Mori. Im Retezat-Gebirge kann entweder in sehr einfachen Herbergshütten in der Nähe der Parkeingänge übernachtet werden oder in einer der Pensionen an der Straße von Râu de Mori zum Nationalpark.
Hmmm …
Rumänien stand nicht ganz oben auf unserer Liste der möglichen Ziele für die diesjährige Wanderwoche. Da sich die Informationsbeschaffung im Internet zunächst recht schwierig gestaltete, sind die Gebirge in den Südkarpaten auch fast von der Liste gestrichen worden. Zum Glück haben wir es doch noch geschafft den Flug, die Unterkünfte und Wanderkarten auf Papier und digital zu besorgen, da wir sonst einige wunderschöne Wanderungen verpasst hätten.
Im Juni hatten wir ein Woche lang tolles Wetter mit nur einem Tag Regen (der auf unseren Pausentag fiel) und viel Sonne. Nicht vergessen sollte man, dass es im Mittelgebirge auch im Sommer noch ganz schön kalt werden kann. Die Wanderungen sind gut ausgeschildert und überwiegend gut begehbar. Teilweise sind die Wege recht steil und im Retezat-Gebirge mussten wir manchmal grobe Felsblöcke und Schneefelder überqueren.
Entäuschend im Vergleich zu unseren bisherigen Wanderreisen nach Korsika und Maderia war in Rumänien leider das Essen. Während die Hausmannskost in unserer Pension in Zărnești noch einfach aber gut war, sind unsere Restaurantbesuche ausschliesslich nicht befriedigend gewesen. Die Auswahl war meist recht einseitig und die Speisen sehr fett. Kein Wunder dass ein kleiner Schnaps hier 50 ml misst.
Am Abreisetag konnten wir dank eines späten Rückfluges noch einen Besichtigung von Sibiu unternehmen. Die Stadt, die auf deutsch Hermannstadt heisst, wird zur Zeit von einem deutschstämmigen Bürgermeister regiert und ist auf jeden Fall einen Besuch Wert.